„Durchweg”, STroux 2 / 2025

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artspring und Atelierhaus Prenzlauer Promenade präsentieren: „Durchweg”, STroux 2 / 2025 in den Pförtnerlogen D, C und B, Atelierhaus Prenzlauer Promenade 149-152, Eröffnung am 05. Februar 2025, 19 Uhr, Einführung 19.45 Uhr, Dauer der Ausstellung: bis 28.02. 2025

Matthias Lehmann, Alla Zhyvotova und Ulrich Buge zeigen aktuelle, für die Logen konzipierte Arbeiten:

Loge D: „Durchweg”, Matthias Lehmann

Loge C: „Take my breath away”, Alla Zhyvotova

Loge D: „Bounce” von Ulrich Buge

Über die ausstellenden Künstler:www.matthiaslehmann.de www.art-in-context.de

Über das Projekt: www.stroux.berlin www.atelierhausprenzlauerpromenade.de Die Ausstellung wurde kuratiert von Judith Kuhlmann (artspring), Jan Gottschalk (artspring) und Malte Hagen Olbertzmit freundlicher Unterstützung des Atelierhaus Prenzlauer Promenade e.V. und der GSE gGmbH

Matthias, Lehmann „DURCHWEG“

Der Begriff  „DURCHWEG“ umfasst Bedeutungen wie Einheitlichkeit, Konsequenz und Durchgängigkeit,verweist aber auch auf Übergänge, Verbindungen und gerichtete Bewegungen. Geometrisch geformte Papierskulpturen stecken sich in die Pförtnerloge und reagieren auf die formalStrenge des architektonischen Rasters. Die aus dreieckigen Flächen zusammengesetzte Struktur spielt mit den Grenzen des Raumes, dem was konstruktiv machbar ist und verbindet statische Präzision mit einer fließenden, dynamischen Ästhetik. Durch eine im Inneren der Installation integrierte Lichtquelle beginnen die Objekte zu leuchten und geben Einblicke in ihre geometrisch gerasterte Bauweise. Die Lichtführung hebt die Nähte der Installation hervor und betont den dialogischen Charakter zwischen Innen und Außen. Die Durchlässigkeit des Materials erlaubt es, die Strukturen nicht nur zu betrachten, sondern in gewisser Weise zu durchschreiten, wodurch sich neue Perspektiven auf den Raum und die eigene Position eröffnen.

Matthias Lehmann lebt und arbeitet als Bildender Künstler seit seinem Meisterschüler-Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, in Meißen und leitet dort ehrenamtlich als Vorsitzender den Kunstverein. Er erhielt zahlreiche 1. Preise für Kunst am Bau und im ö entlichen Raum. Ausgestelltes Werk: „DURCHWEG“ Größe 3,2 x 3,1 x 2,5 m, Papier www.matthiaslehmann.de

Alla Zhyvotova ”Take my breath away”,Wenn ich mir einen Menschen ohne seine Umwelt vorstelle, wäre der tot. Der Akt des Atmens ist essenziell für unser Dasein als lebende Wesen. Wir nehmen Luft von außen auf, verarbeiten sie in unserem Inneren und geben sie wieder ab. Wie viel von der Umwelt, die wir einatmen, bleibt in uns? Und wie viel von uns selbst atmen wir aus? Ich sehe das Atmen als eine Erweiterung unseres Körpers, die sich mit den Körpern unserer Umgebung verbindet. Etwas oder jemanden zu riechen, ist wie eine Berührung ohne physischen Kontakt. „Take My Breath Away“ ist eine multisensorische Installation, die aus einer Projektion auf einem dünnen Stoff einer Öllampe, ätherischen Ölen, und einem zweisprachigen Text in Ukrainisch und Englisch besteht. Die Videoprojektion zeigt ein Gesicht, das gegen eine kalte Glasscheibe atmet. Der Atem wird sichtbar – als käme er von außen, wie ein Geist. Die Videosequenz ist nahtlos in einer Schleife arrangiert, sodass weder Anfang noch Ende wahrnehmbar sind. Diese Darstellung basiert auf dem ukrainischen Wort „Podykh“, das manchmal als Synonym für „Geist“ verwendet wird, dessen ursprüngliche Bedeutungen jedoch stets mit dem Atem verbunden sind. Podykh steht jedoch nicht nur für das Ein- und Ausatmen oder das Atmen im Allgemeinen. Es symbolisiert einen Prozess – ein Substantiv, das zugleich eine Handlung beschreibt. Könnte das bedeuten, dass auch der Geist ein Prozess ist, eine Transformation?

Ausgestelltes Werk: ”Take my breath away”, Projektion auf einem dünnen Stoff , Öllampe, ätherischeÖle, zweisprachiger Text in Ukrainisch und Englisch

Bounce! Hüpfen als Spiel mit der Gravitation, als Überwindung der Schwerkraft, die uns bindet. Jeder Sprung lässt uns einen kurzen Moment schwerelos fühlen, wenn sich die Kräfte gegenseitig aufheben. Dann fängt uns die Schwerkraft wieder ein. 

Eine kleine reinweiße Hüpfburg (ca. 240 cm x 250 cm x 270 cm) in der Pförtnerloge ausgestellt, erinnert an dieses Spiel mit den Kräften, allerdings ist diese Hüpfburg im Ausstellungsraum verkantet und etwas zu groß, um vollständig entfaltet zu stehen. Eingeschlossen, verkantet und eingequetscht vereitelt sie den Gedanken, Luftsprünge auf ihr zu machen. Als zwecklos gewordenes Objekt spiegelt sie uns wieder, dass wir Raum zur Entfaltung brauchen, um uns über entgegenwirkende Kräfte hinwegzusetzen.

Ulrich Buge *1972 Hagen/ Westf. Kunst findet einen Weg! Als dipl. Künstler und Master of Arts/ Art in Context interessiert es mich, wie man sich mit künstlerischen Mitteln, allen Widrigkeiten zum Trotz neue Welten erobert. Seit einigen Jahren lebe ich mit der Diagnose ALS. Ich bin vollständig gelähmt und voll beatmet. Ich kommuniziere über einen eye-tacking-fähigen Computer. Ich schreibe mit den Augen. Meine Möglichkeiten sind erheblich eingeschränkt, aber ich entwickle weiterhin Lösungen und Konzepte, um meine Ausdrucksmöglichkeiten 

Ausgestelltes Werk: „Bounce!“ Inflatable www.art-in-context.de