STRouX 2025 / artspring präsentieren:
„WINTERSCHLÄFER” works by: Gaby Taplick / Jelka Plate / Sharon Paz
Eröffnung Donnerstag, 09.01. 2025 , 19 Uhr, Einführung 20 Uhr
Loge B: “completely tight, nearly” von Gaby Taplick,
Loge C: „Winterschlaf” von Jelka Plate
Loge D: “If you look out of the window, what do you see?” von Sharon Paz
Pic: „Winterschlaf” by Jelka Plate, Videostill
kuratiert von Judith Kuhlmann (artspring), Jan Gottschalk (artspring) und Malte Hagen
www.gabytaplick.com
https://www.jelka-plate.de
www.sharonpaz.com
www.artspring.berlin
Über die Arbeiten und die Künstlerinnen:
Gaby Taplick „completely tight, nearly“
In einer der drei Logen hat sich raumgreifend eine Installation aus gesammelten und gefundenen Schrankteilen breit gemacht. Sie nimmt architektonisch proportional verändert die Flächen und Maße der Fenster auf. Aus dem Material unserer Wohlstandsgesellschaft verschmilzt die Erinnerung mit dem Gegenwärtigen.
Gaby Taplik studierte Bildende Kunst an der FHHannover bei Prof. Bernhard Garbert und Wolfgang Bulla
www.gabytaplick.com
Ausgestelltes Werk: ”completely tight“, „gesammelte Möbel, Holz“ ca. 3m x 3m x 3m
Jelka Plate „Winterschlaf”
Könnte es sein, dass wir diese und die nächste Gesellschaft nicht aus ihrem offensiven, sondern aus ihrem primär defensiven Weltverhältnis heraus bestimmen müssten? Dass nicht Selbstentfaltung, sondern Anpassung, nicht Progression, sondern Selbsterhaltung ihr eigentliches Leitmotiv bilden? (Philipp Staab)
Dickes Fell & faule Haut – eine Recherche zu menschlichem Winterschlaf von Jelka Plate
Aus einer Theaterproduktion besitze ich Siebenschläfer,- Hamster,- Murmeltier- und Igelkostüme.
Alles Tiere, die Winterschlaf halten und ein dickes Fell besitzen. Eigenschaften, die dem Menschen im
Laufe seiner Entwicklung abhanden gekommen sind, ihm aber im Zuge des Klimawandels wieder gut
stehen würden. Schließlich sinkt der eigene Energieverbrauch sowohl durch den Winterschlaf als
auch durch ein dickes Fell enorm. Wie umständlich, dass wir uns immer erst eine Behausung bauen
müssen, ehe wir irgendwo schlafen können. Wie unangemessen, in den dunklen, kalten
Wintermonaten genauso fleißig weiter zu arbeiten, ständig die Lampen leuchten zu lassen und viel zu
futtern, um den gestiegenen Energiebedarf durch Kälte wett zu machen.
Schon immer war ich neidisch auf die Schildkröte eines Freundes, die sich bei den ersten kalten
Nächten des Winters in einen gemütlichen Maispantoffel in der Speisekammer zurückzog und nicht
mehr herauskam bis es Frühling wurde.
„Dickes Fell & faule Haut“ ist eine Übung in radikaler Passivität (Kathrin Busch) bei der am eigenen Leib untersucht wird, wie es sich mit einem dicken Fell lebt, wie von außen an mich herangetragene Erwartungen evtl. abprallen bzw. sanft in meinem Fell versacken und mich nicht tangieren. Gerade Künstler:innen sind immer wieder mit dem schlechten Ruf der Anpassung konfrontiert, geht es doch in der Kunstwelt meistens darum, sich hervor zu tun, Welten zu erschaffen und besonders zu sein. Was aber, wenn es viel zukünftiger und angemessener ist, sich im Sinne der Bewohnbarkeit unseres Planeten (Bruno Latour), damit zu befassen, unter welchen Bedingungen wir – im Anbetracht des menschengemachten Klimawandels – weiter existieren können und sich genau diesen Bedingungen anzupassen? U.a. in Kooperation mit dem Theater Thikwa sind so Videos von winterschlafenden Menschen und ein „faules Tagebuch“ entstanden.
Diese Videos und das faule Tagebuch kann man in der Ausstellung „Winterschlaf“ von Jelka Plate in einer der Pförtnerlogen sehen und lesen.
Jelka Plate studierte freie Kunst und Bühnenbild an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.
www.jelka-plate.de
Ausgestelltes Werk:
„Winterschlaf”, Videoloop
Sharon Paz ”If you look out of the window, what do you see?“
Ein echtes Fenster, eine Projektion, eine Diashow mit Klicks, Schnappschüssen von Bildern, die real aussehen, aber von KI generiert werden. Der Dialog zwischen der KI und dem Menschen schafft eine neue Umgebung. Wie bei einem Bildschirmschoner ändert sich die
Ansicht ständig. Die Bilder sind nie gleich; zwischen Bildern von Landschaften und verzerrter, unmöglicher Architektur täuscht uns die vertraute künstliche Umgebung, das Bild zu glauben.
SharoPaz lebt und arbeitet in Berlin. Sie hat ihr Studium mit einem MFA am Hunter College in New York abgeschlossen. Sie zeigte ihre Arbeiten u.a. in Ausstellungen im Kunstmuseum Weserburg, Bremen, bei Smack Mellon in New York City, dem Herzlyia Museum of Art und dem Petach-Tikva Museum of Art in Israel. Ihre Projekte wurden durch die Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, dem Hauptstadtkulturfonds Berlin, dem Fonds für Videokunst und Experimentalfilm, CCA Tel- Aviv, Goethe-Institut in Tel Aviv unterstützt. Ihre Video-Arbeiten sind in den Sammlungen des Neuen Berliner Kunstvereins (Video-Forum) und dem Israel Museum in Jerusalem vertreten und wurden sowohl auf zahlreichen Festivals als auch bei der Transmediale 11 in Berlin präsentiert.
www.sharonpaz.com
Ausgestelltes Werk
”If you look out of the window, what do you see?“
Ein altes Holzfenster 180b x 60h mm, Einzelkanal 4K, 11:00 Minuten.